Therspeutische Massnahmen

In dem hier beschriebenen Kapitel werden die verschiedenen Ansätze der therapeutischen Versorgung bei Parkinsonpatienten beschrieben. Diese Beschreibung ist aufgrund eigener Erfahrungen der Initiantin von Move4YPD und nicht abschliessend, jeder hat seinen eigenen Parkinson und wird von seinem Therapeut individuell behandelt.

Physiotherapie

Jung erkrankte Parkinsonpatienten wollen die Selbstständigkeit und Beweglichkeit möglichst lange erhalten. Dabei kann die Physiotherapie eine wertvolle Hilfe sein. Das A und O jeder Physiotherapie ist die Regelmässigkeit, diszipliniert und konsequent, die vom Physiotherapeuten/in instruierten Übungen täglich zu trainieren. Dieses regelmässige Training ist ähnlich in der Wirkung wie das der Medikamente. Auch diese werden regelmässig zu definierten Zeiten konsequent eingenommen.

Ziel der Physiotherapie ist es, die Bewegungsfähigkeit des Parkinson-Patienten zu erhalten und zu stärken.

 ·         Fördern der Körperwahrnehmung 

 ·         Fördern von Grossen Bewegungen (Bradykinesie, es kommt dabei unter anderem zu Kleinschrittigkeit,

            verringertem Armpendel)

 ·         Reduktion des Rigors/Steifigkeit

 ·         Verbessern des Gleichgewichts

 ·         Verbessern der Haltungskontrolle/Aufrichtung

 ·         Ganganalysen zusammen besprechen und Massnahmen definieren

 ·         Erlernen von Strategien die beim Auftreten von Freezing/Blockaden eingesetzt werden können, Tipps
             und Tricks diese aufzulösen

 ·         Erarbeiten eines Trainingsprogramm um den Aktivitätslevel halten/verbessern zu können

 ·         Beraten bezüglich geeigneten Sportes und Alltagsaktivitäten

 ·         Begleiten, Aufmerksam machen was sich verändert (wird oft selber nicht wahrgenommen),

 ·         Beraten des Betroffenen

 

 Sportarten, welche die Initiantin von Move4YPD bei ihren regelmässigen Bewegungstherapien einsetzt. 

 ·         Nordic Walking

 ·         Walking (wenn Sie Hunde mögen, erkundigen Sie Sich bei einem Tierheim in ihrer Nähe, ob es  

             möglich ist regelmässige einen Spazierhund aus zu lehnen und mit ihm spazieren zu gehen.)

 ·         Schwimmen

 ·         Mountainbiking / Fahrradfahren

 ·         YOGA/Pilates

 ·         Vibration-Platte (Power Plate)

 ·         Skifahren

 ·         LSVT (Big)  

 

Weitere Sportarten (mit grossen Bewegungen)

 ·         Tanzen (Line Dance)

 ·         Bogenschiessen

 ·         Tischtennis/Tennis/Badminton/Squash

 ·         Bowling

 ·         Golf

 ·         Langlauf

 

Ergotherapie

Die Ergotherapie unterstützt und begleitet Parkinson erkrankte, die aufgrund der motorischen Störungen in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Mit der Ergotherapie werden die alltäglichen Handgriffe weiter trainiert und automatisiert. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten und Beratung um die Handlungsfähigkeit im Alltag nicht zu verlieren.

Die Ziele der Ergotherapie sind unter anderem im Alltag und am Arbeitsplatz möglichst wenig Einschränkungen durch die Krankheit zu haben.

 ·         Strategien für Umgangslösungen finden

 ·         Den Arbeitsplatz so einzustellen, damit sich der Betroffene nicht versteift (Rigor)

 ·         Lernen Pausen einzulegen, diese mit definierten Übungen zu nutzen

 ·         Übungen zur Körperhaltung, Entkrampfung und Lockerung im Alltag einzubauen

 ·         Beratung von Parkinsonpatienten bei Strategien zum Thema Tremor (Zittern)

 ·         Vermitteln Adressen, wo welche Hilfsmittel gekauft/ bestellt werden können.

 

Aktivitäten, welche die Initiantin von Move4YPD bei ihren regelmässigen Bewegungstherapien einsetzt.

 ·         Trompete und Bariton im Musikverein spielen

 ·         Bastel-oder Näharbeiten

 ·         Backen

 ·         Kochen

 ·         Klavierspielen

 ·         Puzzeln

Mit diesen Aktivitäten werden die Feinmotorik und auch die kognitiven Veränderungen trainiert. Die Probleme der Verlangsamung im Arbeitsprozess, Planungsschwierigkeiten, Konzentrationsschwächen und Gedächtnisprobleme werden durch den konsequenten und regelmässigen Einbau von Übungen in den Tagesablauf, im Krankheitsverlauf länger hinausgezögert.

 

Logopädie

Die Parkinson-Erkrankung beeinträchtigt auch die Funktion von Muskeln, die für das Sprechen, Schlucken und Atmen verantwortlich sind. Bei etwa der Hälfte der Parkinson-Patienten treten daher im Verlauf der Erkrankung Stimm- und Sprechstörungen (Dysarthrophonie) auf. Häufige Probleme sind zum Beispiel leises, monotones Sprechen oder ein verändertes Sprechtempo. Zusätzlich können das Zittern der Stimme oder auch Sprechblockaden, bei denen die Sprache sozusagen „einfriert“, die Verständigung mit anderen Menschen erschweren. Leider führt dies oft dazu, dass sich Patienten deswegen immer mehr zurückziehen, Gesprächen aus dem Weg gehen und den (verbalen) Kontakt mit ihrer Umgebung auf das Notwendigste beschränken. Darum ist der frühzeitige Start mit Logopädie sehr wichtig.

 

In den frühen Phasen der Erkrankung kommt es durch die Einnahme von Medikamenten oftmals auch zu einer Verbesserung der Sprechstörungen.

Ziele der Logopädie sind

 ·         Gezieltes Sprechtraining (Logopädie) in späteren Phasen der Erkrankung

 ·         Kau- und Schluckstörungen können durch gezielte logopädische Maßnahmen verbessert werden.

 ·         Hypomimie gezielte Übungen

 ·         Schulung des Patienten für das Trainingsprogramm LSVT®-LOUD (sofern Therapeut dazu speziell

             ausgebildet ist). Es wird als intensive Einzeltherapie durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil dieses

             Programms ist das sehr laute Sprechen – durch diese Steigerung der Lautstärke werden auch die

             Atmung, die Körperhaltung und die Deutlichkeit der Aussprache verbessert.

 

Aktivitäten, welche die Initiantin von Move4YPD bei ihren regelmässigen Stimm-und Atem Übungen einsetzt.

 ·         Blasinstrument spielen

 ·         Singen Z.Bsp. in einem Chor

 

Diese Aktivitäten sollen so lange wie möglich fortgesetzt werden. Informiert euren Verein über die aktuelle Situation, damit in Zeiten, in welchen es euch nicht so gut geht, die Mitglieder informiert sind und somit auch Verständnis aufbringen werden.